Fahrtenwettbewerb
Törnberichte

Kathy Royal in der Biskaya

Seit Anfang August sind wir in der Biskaya, leider später als wir gerechnet haben. Aber das schlechte Wetter und der ständige Westwind haben uns sehr aufgehalten.  Dazu kam noch, dass bei Wind gegen Tide und 5Bf nichts geht, bei Spring mit Koeffizient  über 60 schon ab 4 Bf. Das hieß oft für uns: Warten auf den passenden Wind und die richtige Strömung.

Bis St Malo war alles noch ganz easy, außer die Passage der Raz von Alderney. Hier wurden wir plötzlich von Seenebel mit 50 m Sicht erwischt. Dazu kamen noch 3 Fischer, die nicht an den Funk gingen und sich bis 500 m näherten.

Nach St Malo sind wir nur langsam vorangekommen. Jetzt begann für uns auch ein neues Seegebiet, das wir uns schrittweise erarbeitet mussten. Vor den Häfen waren meistens Felsbarrieren, die umfahren werden mussten. Oft kamen wir in die Häfen nur zu bestimmten Zeiten wegen des niedrigen Wasserstandes oder der trockenfallenden Anfahrten. Hier war es notwendig, die Ankunftszeit vorher genau zu berechnen.

Wir hatten auch unfreiwillige Pausen durch notwendige Reparaturen.  Durch den Starkwind waren wir gezwungen, in Diepe schon das Großsegel flicken zu lassen. Vor St Brieu-Pontrieux ist die Reffleine gerissen, so dass wir das Segel am Mast einkurbeln mussten. Und am Cap Finistere, Point Mathieu, hatte sich die Haul-Winsch verabschiedet, so dass wir nur mühsam reffen konnten.

Die Landschaft  entschädigt aber für alles: traumhafte Buchten, blaues Wasser, dazu frischer Fisch, Austern und Muscheln vom Fischer, Obst Gemüse vom Bauern-Markt und Rose-Wein aus der Gascogne. Ein Dutzend Austern gibt es schon ab 6,-€, einen Hummer ab 15,-€.

Wir haben uns auch Zeit genommen, um Land und Leute kennenzulernen und viele interessante Bekanntschaften gemacht und neue Freundschaften geschlossen. Während unserer Pause in Cameret sur Mer konnten wir mit den Bretonen Ihre Feiertag-Feste begehen.

Danach sind wir nach Brest gesegelt. Wir lagen einige Tage in der Marina Chateau, um uns Brest und sein Umland anzusehen. Es ist schon beeindruckend. Von hier aus starten die Transatlantik-Regatten und die Round le Monde Wettfahrten. Auf einer großen Tafel sind alle Rekorde festgehalten, Rund um die Welt in 47 Tagen oder Transatlantik in 5 Tagen. Einer der Boliden war gerade am Steg. So viele Klemmen (mit Nummern) und Enden haben wir noch auf keinem Schiff gesehen. Für jeden Rekord gibt es eine Bronzeplatte mit den Handabdrücken des Seglers auf dem Gehweg. Fast noch beeindruckender sind die 6,5m langen Einhandrenner, die die Regatta bis Brasilien segeln.

Höhepunkte unserer Reise  waren auch die Passage der Ile Brehat, ein Felsenlabyrinth, um den 4 SM Flussaufwärts liegenden Hafen Lezardrieux zu erreichen,  sowie die Passage durch den Chanel de Ile de Batz  „ein stromdurchtostes Schreckensloch“ – schreibt der englische Guide, mit allerhand Überraschungen unter Wasser und nach Möglichkeit nur bei Slack  zu befahren. Auch die Anfahrt von Morlaix forderte von uns  große Aufmerksamkeit. Wenn man sich 5 SM durch die Untiefen und Felsen der Bucht von  Morlaix gearbeitet hat, muss man 3,5 SM über einen trockenfallenden Fluss, an dessen Ende eine Dockschleuse ist, die  nur bei HW, 1h davor und 0,5h danach schleust.


Karsten und Sylvias Reise an die Atlantikküste

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